"Kann es für ein monumental
wirkendes Kunstwerk einen besseren Platz geben als mitten in einer
Landschaft, deren Schönheit erhebend und deren
Geschichtsträchtigkeit selbst monumentale Züge besitzt?"
Diese Frage stellte Autor Reinhard
Wagenblast in der Rems-Zeitung am 4. Juni 2011.
Und in der Tat: der Förderverein Straßdorf hat für die
„Lebensalter“-Figurengruppe des Bildhauers Adolf Bidlingmaier (1905 -
1945), in Straßdorf geboren und aufgewachsenen, einen
großartigen Platz in erhabener Landschaft mit Blick auf die Berge
der Schwäbischen Alb gefunden. Kunst und Natur in
großartigem Einklang!
Die viele Tonne schwere Skulptur war zum Transport in 24 Teile zerlegt
worden. Ein massives Betonfundament wurde mit höchsten Einsatz im
Gewann Horning gegossen. Die monumentale Größe und das
große Gewicht stellten die Organisatoren und Helfer vor fast
unüberwindliche Probleme. Die Geschichte der Skulpturenwanderung
begann vor etwa 5 Jahren. Die Figurengruppe befand sich seit 1939 an
einem zum Abriss bestimmten Bankgebäude neben der Eberhardskirche
in der Stuttgarter Königstraße. Als Wolfgang Hämmerle
erfuhr, dass sie von Adolf Bidlingmaier stammt und abgerissen werden
sollte, setzte er alle Hebel in Bewegung um sie an den Heimatort des
Künstlers zu bringen - mit Erfolg!
Damit bereichert Bidlingmaiers Werk die Straßdorfer "Wege zur
Kunst", einen Skulpturenpfad, der durch die Qualität seiner
Kunstwerke und die einzigartige landschaftliche Einbettung einzigartig
in unserer Region ist.
Die
Skulptur ist aufgestellt - Eröffnung am Samstag, 16. Juli 2011,
16.30 Uhr
Bilder einer
gelungenen Eröffnung
SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Sie hätte eigentlich dieses Jahr erfolgen sollen, doch nicht zuletzt die Witterung machte der kleinen Gruppe von „Wege zur Kunst“ einen Strich durch die Rechnung. Dass sich eine Handvoll Bürger, darunter auch Ortsvorsteher und Fördervereins-Vorsitzender Werner Nußbaum, so für die regionale Kunst des 20. Jahrhunderts einsetzt, ist ungewöhnlich, und die bislang sieben Skulpturen, die „Wege zur Kunst“ um Straßdorf aufstellte, stellen in der Landschaft vor dem Rechberg eine wahre Bereicherung dar. Jüngstes Objekt - und bislang größtes - war das gerettete Relief der Gmünder Bildhauerin Paulamaria Walter, aufgestellt letztes Jahr an der Einmündung der Költhaldenstraße in die Einhornstraße. Nummer acht ist also die Bidlingmaier-Figurengruppe aus dem Jahr 1939, die seit zwei Jahren in Straßdorf lagert, in 24 Segmente zerlegt und mittlerweile von Betonresten gereinigt ist. Sie stammt von dem 2006 abgerissenen Bankgebäude in der Stuttgarter Königstraße. Dass es sich um das Hauptwerk des aus einer alteingesessenen Straßdorfer Familie stammenden Adolf Bidlingmaier (1905 - 1945) handelte, war nur den allerwenigsten bewusst. „Wege zur Kunst“ erhielt vor vier Jahren einen Tipp aus der RZ-Redaktion - und machte in einer enormen bürgerschaftlichen Aktion die Rückkehr der Figurengruppe möglich. Die „Lebensalter“-Gruppe ist zeittypisch, ohne indes typische NS-Kunst zu sein. Ihr monumentaler, archaisierender Stil war in den 30er Jahren auch in den USA und Großbritannien im Schwange.