Eugen Greiner 

04. Mai 2013: "Sitzender Löwe" enthüllt

" Der „Sitzende Löwe“ wurde von dem „modellierenden Konditormeister“ in den 30er-Jahren geschaffen. Einige Jahre später als den populären „Liegenden Löwen“ im Stadtgarten. Er nutzte die Gelegenheit, um nach dem lebenden Vorbild zu modellieren. Der Künstler Eugen Greiner, bereits im Jahr 1944 verstorben, hatte schon von Kind auf zeichnerisches Talent. Auch während seiner Ausbildung zum Konditor ging er seinen Naturstudien nach. Es ist bekannt, daß er viel Zeit mit der Beobachtung von Tieren verbrachte, sei es im Zoo oder im Zirkus. So erhielt er Anregungen, als ein Zirkus in Schwäbisch Gmünd Station machte.
Eugen Greiner, ausersehen, die väterliche Konditorei fortzuführen, war wohl ein Autodidakt, der sich seinen eigenen Stil erarbeitete. Er besuchte wahrscheinlich die Gmünder Fachschule für das Edelmetallgewerbe und könnte Anregungen von den Bildhauern J. W. Fehrle und Wilhelm Widemann übernommen haben. Es gibt jedoch keinerlei festen Nachweis darüber und auch nicht ob er Kontakt zu anderen Gmünder Künstlern hatte. Nach Lehr– und Wanderjahren – auch auf einem Ozeandampfer – kam er zurück nach Gmünd. Seine Frau Thea Greiner, die Blumenmalerin, ermöglichte ihm ein Leben für seine Kunst. Und die bestand vor allem in der Tierplastik, gewonnen aus präziser Beobachtung, umgesetzt in klare Linien und einfache Formen, aber in individueller Charakteristik.
Der Löwe auf dem Kunstpfad ist ein mächtiges Tier. Raubkatzen waren besonders interessant für Eugen Greiner. Er war fasziniert von ihren kraftvollen, geschmeidigen und eleganten Bewegungen. Bei dem Straßdorfer Löwen ist es ein anderes Detail, das den Betrachter gefangen nimmt. Das große sitzende Tier hat seinen mächtigen Körper auf die parallel gesetzten Vorderpranken gestützt. Mit gespitzten Ohren richtet es seine schmalen Augen in die Weite, scheint gleichzeitig gespannt und wachsam zu sein und strahlt dabei innere Ruhe und Gelassenheit aus.
Am 4. Mai 2013 enthüllte Greiners Enkel Jürgen Greiner zusammen mit seiner Frau Claudia die Plastik, deren Blick in Richtung des fragilen Originals auf dem Hardt geht, wo sich Eugen Greiners „Tierpark“ befand: „Es macht uns stolz, daß der Löwe hier seinen Platz gefunden hat.“


zum Bericht der Remszeitung - zum Bericht der Gmünder Tagespost - Bilder

Wir danken der Gmünder Presse für die positive Berichterstattung über die Wege zur Kunst!



Der Löwe knurrt. - Eröffnung am Samstag, 04. Mai 2013
Bilder einer vielbeachteten Eröffnung





   Eröffnung: Jugendkapelle
   des
   Musikvereins Straßdorf



















Greiners Enkel, seine Frau
und Wolfgang Hämmerle
enthüllen die Skulptur.












   Der Löwe ist los!











Rems-Zeitung, Sonntag, 05. Mai 2013
Ein Löwe auf dem Gmünder Kunstberg
Die Straßdorfer Wege zur Kunst sind um eine Skulptur reicher: Eugen Greiners Tierplastik „Sitzender Löwe“ wurde am Samstag im Beisein zahlreicher Kunstinteressierter enthüllt. Der Skulpturenpfad nimmt auf der Höhe seinen Fortgang, wenn auch zunächst ohne Fortsetzung hinab in die Stadt.
GMÜND-STRASSDORF (rw). In der Kleingartenanlage auf der „Sonnenebene Gmünds“, wie Ortsvorsteher Werner Nußbaum die Hochfläche nannte, kamen am Samstagnachmittag um die 100 Gäste auf Einladung des Fördervereins Straßdorf zusammen. Das Jugendorchester des Musikvereins Straßdorf stimmte sie mit „Eye of the Tiger“ passend und schwungvoll ein. Unter den Gästen begrüßte der Ortsvorsteher auch Stadträte, darunter Celestino Piazza, „den tüchtigen Mitstreiter von Wege zur Kunst für deren Fortsetzung in die Innenstadt“, Eugen Greiners Tochter Theresia Prade und die Enkel Klaus Prade und Jürgen Greiner.
Nußbaum rief die Konzeption der von Wolfgang Hämmerle vor elf Jahren initiierten Wege zur Kunst in Erinnerung: Grundlagen sind Walter Kleins programmatisches Buch „Gmünder Kunst der Gegenwart“ von 1924 und die Kunst der „Vereinten Gegensätze“ im Gmünder Stadtgarten von 1984: beide belegen, dass in Gmünd im 20. Jahrhundert gültige Kunst entstanden ist. Das Albpanorama stehe in Korrespondenz zu den Skulpturen, gebe ihnen zusätzlichen Wert. „Auch wenn wir die Verlängerung zur Innenstadt vorerst ruhen lassen, konzentrieren wir uns auf die Fortsetzung oben. Aber wir warten auf ein Zeichen“, so der Straßdorfer Ortsvorsteher, der den zahlreichen Unterstützern dankte, „Straßdorf bekommt ein weiteres großes Kunstwerk“ – das neunte Objekt von „Wege zur Kunst“.
Die Kunst in der Landschaft lasse spüren, „dass wir etwas über unseren täglichen Kleinkram hinaus brauchen“, so Bürgermeister Julius Mihm. Die von Wege zur Kunst aufgestellten Skulpturen leisteten einen Beitrag zur „Gesamtkultur der Stadt“, das Projekt sei bedeutend, die Stadtverwaltung stelle sich der Herausforderung, den „Kunstberg“ in Straßdorf an die Stadt unten anzubinden, „aber wir brauchen eine eigene Anordnung, das geht nicht so schnell.“ Es brauche sowohl die geeigneten Objekte, die geistige Durchdringung für die Standorte und auch die glücklichen Zufälle. „Wir sollten uns die Zeit nehmen“, warb Mihm.
Museumsleiterin Monika Boosen ging auf Eugen Greiners Schaffen und den „Sitzenden Löwen“ ein, den der „modellierende Konditormeister“ in den 30er-Jahren geschaffen habe, einige Jahre später als den populären „Liegenden Löwen“ im Stadtgarten.
Eugen Greiner, ausersehen, die väterliche Konditorei fortzuführen, sei wohl ein Autodidakt gewesen, der sich seinen eigenen Stil erarbeitete. Die Gmünder Fachschule für das Edelmetallgewerbe besuchte er, Anregungen könnte er von den Bildhauern J. W. Fehrle und Wilhelm Widemann übernommen haben. Nach Lehr– und Wanderjahren – auch auf einem Ozeandampfer – kam er zurück nach Gmünd. Seine Frau Thea Greiner, die Blumenmalerin, ermöglichte ihm ein Leben für seine Kunst. Und die bestand vor allem in der Tierplastik, gewonnen aus präziser Beobachtung, umgesetzt in klare Linien und einfache Formen, aber in individueller Charakteristik.
Enkel Jürgen Greiner enthüllte zusammen mit seiner Frau Claudia die Plastik, deren Blick in Richtung des fragilen Originals auf dem Hardt geht, wo sich Eugen Greiners „Tierpark“ befand: „Es macht uns stolz, dass der Löwe hier seinen Platz gefunden hat.“

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Gmünder Tagespost, 05.05.2013
Mächtiges Tier auf dem Kunstpfad
Ein majestätischer Löwe schaut philosophierend auf Gmünd – Wege der Kunst in Straßdorf mit neuem Kunstwerk
Der Wettergott war wenig gnädig, als die Feierstunde für den aktuellsten Zugang auf „Wege zur Kunst“ eingeweiht wurde. Kurz nach dem musikalischen Gruß der Jugendkapelle des Straßdorfer Musikverein begann es leise, aber kontinuierlich zu regnen. Das hielt aber die zahlreichen Gäste nicht davon ab, den Grußworten in der Kleingartenanlage zuzuhören.
Gise Kayser-Gantner
Schwäbisch Gmünd-Straßdorf. Ortsvorsteher Werner Nußbaum dankte den zahlreich erschienenen Gästen und schmunzelte darüber, dass die Musiker als Einleitung „Eye of the Tiger“ gespielt hatten. Aber es sei ja ein Löwe, der als neuntes Objekt Einzug in „Wege der Kunst“ halten würde. Schon von Weitem konnte man das Kunstwerk erahnen. Weiß eingehüllt stand es oben an der kaum zu erkennenden Grenze zwischen Weg und grauem Horizont.
Großer Dank gebühre der Familie Greiner, die einen Nachguss des Kunstwerks ermöglicht hatte. Das Original sei zu empfindlich, als dass man es der Witterung aussetzen könnte. Bürgermeister Julius Mihm lobt das Engagement der Straßdorfer und des Fördervereins. Ihm sei in dieser Umgebung klar geworden, was Kunst ist. Deshalb sei „Wege zur Kunst“ so wichtig, denn der Mensch brauche einen Verweis aus dem Alltag und dafür sei dieser Weg bestens geeignet. Er betrachte „Wege zur Kunst“ als Baustein zur Gesamtkultur Gmünds.
In ihrer Einführung in das Werk Eugen Greiners hob Dr. Monika Boosen, Leiterin des Museums im Prediger, hervor, dass Eugen Greiner sein Handwerk von der Natur gelernt haben müsse, da keinerlei Nachweis gefunden worden sei, über ein Kunststudium oder ob er Kontakt zu anderen Gmünder Künstlern hatte. Wahrscheinlich sei dagegen, dass er die Fachschule für das Edelmetallgewerbe besucht hat.
Der Künstler Eugen Greiner, bereits im Jahr 1944 verstorben, hatte schon von Kind auf zeichnerisches Talent. Auch während seiner Ausbildung zum Konditor ging er seinen Naturstudien nach. Es ist bekannt, dass er viel Zeit mit der Beobachtung von Tieren verbrachte, sei es im Zoo oder im Zirkus. Auch Tierfilme gehörten dazu. „Die schaute er sich mehrmals und machte Skizzen“, erläuterte Jürgen Greiner, der Enkel des Künstlers. Er habe seinen Großvater nicht mehr kennengelernt, aber er sei mit den Skulpturen aufgewachsen. Ihn habe fasziniert, dass Großvater Eugen immer so fein strukturiert und naturgetreu gearbeitet habe. Da habe die Größe des Objekts keine Rolle gespielt, sogar beim winzigen Reh habe er jedes Detail in den dünnen Beinen erkennen können.
Der Löwe auf dem Kunstpfad ist ein mächtiges Tier. Raubkatzen waren besonders interessant für Eugen Ferdinand Greiner. Er war fasziniert von ihren kraftvollen, geschmeidigen, eleganten Bewegungen. Bei dem Straßdorfer Löwen ist es ein anderes Detail, das den Betrachter gefangen nimmt. Das große sitzende Tier hat seinen mächtigen Körper auf die parallel gesetzten Vorderpranken gestützt. Mit gespitzten Ohren richtet es seine schmalen Augen in die Weite, scheint gleichzeitig gespannt und wachsam zu sein und strahlt dabei innere Ruhe und Gelassenheit aus.
Zum Straßdorfer Wunsch, eine Anbindung der „Wege zur Kunst“ an die Landesgartenschau zu erreichen, sagte Bürgermeister Mihm, es habe sich eine interne Arbeitsgruppe gebildet, die das Thema erarbeiten will. Es sei nicht einfach, eine Dramaturgie des Weges zu schaffen wegen der topografischen Lage. Aber man werde sich noch vor Pfingsten treffen.
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Bilder der neuen Skulptur








 
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