Daniel Wagenblast

Der Wallfahrer  

Sieben Monate lang stand die große Figur im Graben auf Höhe der Asylstraße als Teil der Landesgartenschau. Nun steht sie auf ihrem endgültigen Platz: Der "Wallfahrer" ist nun Bestandteil unserer "Wege zur Kunst".

Noch ist die 800 Kilogram schwere, drei einhalb Meter hohe Aluguss-Figur eingelagert.
Nach der Aufstellung wurde sie am Samstag, 19. September, um 16.30 Uhr enthüllt. Der Schöpfer des "Wallfahrers" ist der aus Schwäbisch Gmünd stammende, in Stuttgart lebende Bildhauer Daniel Wagenblast (52), Eigentümer ist der Förderverein Straßdorf, der mit "Wege zur Kunst" zwischen Remstal und Rechberg einen einzigartigen Rundgang zur regionalen plastischen Kunst des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart eingerichtet hat. In den letzten anderthalb Jahrzehnten wurden zehn Skulpturen namhafter Bildhauer aufgestellt, Daniel Wagenblasts "Wallfahrer" ist die elfte. Hinzuzählen muss man auch die spätbarocke Marienkapelle mit ihrer figürlichen Ausstattung, auch sie ist in unseren Rundgang im Norden Straßdorfs aufgenommen.
Der "Wallfahrer" wird eine Sichtbeziehung zur Marienkapelle haben, und wie schon am Graben auch eine zum Münster. Dahinter steckt Absicht: Der "Wallfahrer", Wagenblasts bislang größte Einzelfigur, wurde von Anfang an für die Höhe über Schwäbisch Gmünd konzipiert. Er soll an die 70 Jahre zurückliegende Dankwallfahrt der Gmünder auf den Rechberg erinnern, ihr Motiv waren Kriegsende und. Verschonung der Stadt vor Zerstörung. In seiner rechten Hand' hält der "Wallfahrer" ein Modell der Marienkapelle, in der linken eines des Heiligkreuz-Münsters.
Ursprünglich hätte die Figur schon 2013 auf den "Wegen zur Kunst" aufgestellt werden sollen, doch die Ko-Finanzierung durch die Staatliche Toto-Lotto eine Anerkennung für den so aktiven Fördervereins Straßdorf - stand noch aus. Auf der Landesgartenschau war die Figur Bestandteil des zeitweiligen Skulpturenpfades am Josefsbach. Der Bildhauer Daniel Wagenblast, der an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart studierte, wurde mit seinen expressiven, von einem feinen Humor durchzogenen Weltenfahrer"-Figuren als Holzbildhauer bekannt. In seinen großen Arbeiten verwendet der Künstler das haltbarere Metall.        

Vom Platz dieser Figur am Rand des Hangs blicken Sie aufs Münster, hinüber zur Marienkapelle und zum Rechberg und sie ist nicht weit vom zehnten Objekt entfernt, dem „Sitzenden Mädchen“ von Albert Holl. Der Bildhauer ist angetan: Dies sei der richtige Standort, sagt er, auf die freie Landschaft sei die Figur mit ihrer Größe angelegt – und überhaupt freue er sich, „dass in meiner Heimatstadt etwas von mir steht.“ Lange genug hat es schließlich gedauert, an Geduld und Herzblut hat der Künstler (und der Förderverein) einiges investiert, bis das Objekt verwirklicht und finanziert war. „Ich wollte es hier schon realisieren“, sagt Daniel Wagenblast, „in anderen Städten wäre es mir irgendwann egal gewesen.“ Schließlich habe sich Schwäbisch Gmünd in den vergangenen Jahren und in der Entwicklung hin zur Landesgartenschau positiv verändert. Gerade Graben und Josefsbach, sein einstiger Schulweg, hätten „unheimlich gewonnen.“
(Text übernommen und verändert aus der Rems-Zeitung. Wir danken beiden Gmünder Zeitungen für die freundliche Berichterstattung!)